Rettet die Wiesen

So - oder so? Wie hätten Sie Ihre Wiesen denn gern?

Fotos: Germaid Puhr

Die Bauern und Landwirtinnen, denen die Wiesen gehören, haben oft nicht die Wahl. Wenn sie das Heu nicht mehr brauchen, sind sie oft gezwungen, die Wiesen „schlegeln“ zu lassen. Das schaut dann so aus wie auf dem Bild rechts, und mit der Zeit geht die Wiese kaputt.

Durch den entstehenden Filz können nur mehr Gräser aufwachsen, die Blütenpflanzen verschwinden und damit unsere wundervollen „Muttertagswiesen“, die für das Wohlbefinden der Bevölkerung, die Artenvielfalt und den Tourismus eine große Rolle spielen.

Unser EU-Projekt soll dazu beitragen, diese Wiesen zu retten. Nicht nur die Glockenblumen, Margeriten und Pechnelken profitieren davon, sondern auch die Hummeln, Schmetterlinge und Zikaden. Und damit auch unsere Singvögel, die wieder Futter für ihre Jungen finden, die Rehe und Hasen – und auch wir Menschen.

Wir sind von der Artenvielfalt abhängig.

Foto: Quelle: facebook

In diesem Frühjahr haben wir in Zusammenarbeit mit einem Botaniker – Mag. Patrick Schwager - Vorkommen von geschützten, teilweise geschützten und gefährdeten Pflanzen erhoben.

Dazu sprachen wir zuerst mit den Grundbesitzerinnen und Grundbesitzern über den Wert ihrer Wiesen für die Artenvielfalt und ersuchten sie um ihre Zustimmung, ihre Wiesen begehen und bewerten zu dürfen. Daraus leitet sich selbstverständlich keine wie auch immer geartete Verpflichtung für die Besitzer: innen ab.

Die erste Begehung fand im April statt. Hier einige Fotos:

Die Endbegehung führten wir über Pfingsten durch. Drei Tage lang stapfte Mag. Schwager durch die ausgewählten Wiesen, begleitet jeweils von Mitgliedern des Arbeitskreises Gesunde Gemeinde (Germaid Puhr in Edelsbach, Ingrid Groß und Ella Lang in Sinabelkirchen) und Rupert Lorenzer, Ortsgruppenleiter der Berg- und Naturwacht in Markt Hartmannsdorf, sowie von interessierten Grundbesitzer: innen.

Was wir fanden:

Der Experte Mag. Schwager hält viel von unseren Wiesen. Er schreibt: „Vorläufige Ergebnisse der Ende Mai abgeschlossenen Kartierungen zeigen, dass das Gebiet viele artenreiche Wiesen und wertvolle Halbtrockenrasen-Flächen beherbergt. Besondere Funde wie das Kleine Knabenkraut (Anacamptismorio) oder das Große Zweiblatt (Listeraovata) konnten dokumentiert werden. Für die Strahlendolde (Orlayagrandiflora) sind in der Steiermark nur einige wenige Funde im Großraum Graz und einer in Bruck bekannt.“

Die Ergebnisse werden nun ausgewertet – in der nächsten Ausgabe der  Gemeindezeitung erfahren Sie mehr. Und auch auf der Facebook-Seite „Rettet die Wiesen!“ Besuchen Sie uns dort!

Die Künstlerin Mag.a Gabriele Schilcher hat an der Volksschule Edelsbach mit Schülerinnen und Schülern bereits einen ersten Projektvormittag verbracht.

Im nächsten Jahr wird Mag.a Schilcher in jeder Gemeinde ein Kunstwerk errichten, das das Thema „Vielfalt der Natur“ widerspiegelt.

Was noch geplant ist:

  • eine Busfahrt nach Unterlamm, wo schon ein ähnliches Projekt stattgefunden hat,
  • eine Besichtigungsfahrt zu Heuverwertungsunternehmen,
  • ein Workshop, in dem erarbeitet werden soll, wie das Gras auf unseren Wiesen am nachhaltigsten genutzt werden kann,
  • und einiges mehr.

Mag.a Germaid Puhr, Projektorganisatorin

Fotos: facebook, Lorenzer, Puhr, Schwager